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Guinea

Frühe Unabhängigkeit


Staat: : Guinea
Hauptstadt: Conakry
Fäche: 245.857 km2
Einwohner: 6.500.000

 

 

Noch heute entstehen in Guinea Hängebrücken aus Lianen über Nacht. Die erfahrenen Männer, die sie knüpfen, wollen nicht gesehen werden. Denn ihr Werk ist den Göttern geweiht. Vieles der sehr alten Geschichte und Mythen Guineas liegt im Dunkeln.

Die ersten Bewohner sollen in der frühen Steinzeit in den Grotten von Kakimbo (heute Conakry) gehaust haben. Dort wurden zweischneidige Steinmessern gefunden. Im Mittelalter war Guinea mit den großen westafrikanischen Reichen verbunden. Aus dem Norden kommende nomadische Hirten brachten den Islam ins Land. Heute sind rund drei Viertel der guineischen Bevölkerung Moslems.

Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Franzosen Guinea zu erobern. Ihr Vordringen ins Landesinnere stieß auf den erbitterten Widerstand von Samori Touré. Dieser hatte um Kankan - heute Guineas zweitgrößte Stadt - ein gut organisiertes Reich aufgebaut. Erst 1898 konnten die französischen Kolonialtruppen ihn schlagen.

Als erste französische Kolonie in Schwarz-Afrika entschied sich Guinea 1958 für die Unabhängigkeit und lehnte eine Teilautonomie in der "Französischen Gemeinschaft" ab. Staatspräsident Sekou Touré, der ein Enkel des legendären Samori gewesen sein soll, wurde so zum Vorbild der antikolonialen Bewegung. Guinea gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Organisation für afrikanische Einheit (OAU) und war ein führendes Mitglied der Blockfreienbewegung.

In den 70 Jahren nahm der innenpolitische Widerstand gegen die Ein-Parteienherrschaft Tourés zu. Nach und nach wurde die Wirtschaft liberalisiert und das Verhältnis zu Frankreich normalisiert. In der neuen Verfassung von 1991 ist das Mehrparteiensystem verankert, dem Staatspräsidenten kommt aber eine starke Stellung zu.

Guinea verfügt über die größten Bauxit-Vorkommen der Welt. Außerdem werden Kobalt, Kupfer, Mangan, Gold und Diamanten gefördert. Ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung ist das spärliche Verkehrsnetz.