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Jemen

Das Weihrauchland


Staat: : Jemen
Hauptstadt: Sana
Fäche: 536.869 km2
Einwohner: 13.900.000

 

 

Gerade zehn Jahre alt ist die Republik Jemen in ihrer heutigen Form. Im Mai 1990 vereinigten sich die beiden über lange Jahre getrennten jemenitischen Staaten. Nach der Wiedervereinigung wurde Sana'a zur politischen Hauptstadt, während Aden das wichtigste Wirtschaftszentrum bleibt.

Bereits Ende des Ersten Weltkrieges hatte sich die staatliche Spaltung Jemens abgezeichnet. Im Norden entstand nach dem Abzug der geschlagenen osmanischen Truppen ein unabhängiges Königreich mit der Hauptstadt Sana'a. Der Süden mit dem strategisch wichtigen Hafen von Aden blieb unter britischer Herrschaft und wurde später Kronkolonie.

Ende der sechziger Jahre gab es zwei unabhängige Republiken mit gegensätzlicher gesellschaftlicher Entwicklung. Südjemen wurde als sozialistische Volksrepublik von der Sowjetunion unterstützt. Dagegen unterhielt die Arabische Republik Jemen enge Beziehungen zu Saudi-Arabien und Ägypten. Die Vereinigung - es war nicht der erste Versuch - konnte 1990 gelingen, weil viele günstige Faktoren zusammenspielten. Die Basis aber war das gemeinsame kulturelle Erbe.

Nur wenige Länder der Welt haben eine so alte schriftlich belegte Geschichte. Aden wird bereits im Buch Ezekiel des Alten Testaments erwähnt. Es war eines der Zentren des westarabischen Gewürzhandels. Etwa 900 vor Christus lebten in Jemen die Sabäer, ein technisch hochentwickeltes Volk, das den berühmten Damm bei Marib baute. Der legendäre Reichtum der Sabäer stammte nicht nur aus dem Handel, sondern auch aus der Produktion von Weihrauch und Myrrhe. Über "ungeheure Mengen sowohl an Gold- als auch an Silberartikeln und prächtige Häuser" berichtete der griechische Geograph Strabo.

Um 1400 wurde von islamischen Gelehrten die belebende Wirkung des Kaffees entdeckt, der von der Hafenstadt Al Mukha (Mokka) aus seinen Siegeszug durch die Welt antrat.