Zurück      Die Teilnehmer

Litauen

Bernsteinland an der Ostsee


Staat: : Litauen
Hauptstadt: Wilna
Fäche: 65.300 km2
Einwohner: 3.715.000

 

 
Die litauische Baltenrepublik hat eine wechselvolle nationale Geschichte. Vom 14. bis 16. Jahrhundert erstreckte sich das Reich der litauischen Großfürsten bis zum Schwarzen Meer. Litauen ging eine Union mit Polen ein und wandte sich damit dem römisch-katholischen Westeuropa zu. Als Ergebnis der Teilungen Polens verschwand das polnisch-litauische Reich Ende des 18. Jahrhunderts von der politischen Landkarte. Der größte Teil Litauens kam unter russische Herrschaft. In der folgenden Zeit kam es immer wieder zu Revolten gegen die Russifizierung des Landes. Im Ersten Weltkrieg wurde es von deutschen und danach von sowjetischen Truppen besetzt. 1921 schließlich wurde Litauens Unabhängigkeit - ohne klar definierte Grenzen - durch die Aufnahme in den Völkerbund bestätigt. Durch den Hitler-Stalin-Pakt ging sie 1940 wieder verloren.
Erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Litauen im Jahr 1990 wieder eine unabhängige Republik. Litauer bilden mit mehr als 80 Prozent die Bevölkerungsmehrheit im Land. Hauptstadt ist Vilnius, das bedeutet "Bernsteinland".
Bis 1940 war Litauen weitgehend ein Agrarland. Während der sowjetischen Herrschaft wurde eine metallverarbeitende Industrie sowie die Holz-, Papier- und Textilproduktion aufgebaut. Aufgrund der starken Abhängigkeit von der Sowjetunion gestaltet sich die Umstellung des Wirtschaftssystems schwierig. Ein spezielles Problem ist die Energieversorgung. Mehr als 80 Prozent der in Litauen erzeugten Energie stammt aus Atomkraftwerken, die baugleich mit dem Reaktor von Tschernobyl sind.
Seit März 1999 steht Litauen in Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Schon im August 1997 wurde ein Kooperationsrat mit Polen gegründet.