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Namibia

Aufbauen - Umverteilen - Versöhnen


Staat: : Namibia
Hauptstadt: Windhuk
Fäche: 825.418 km2
Einwohner: 1.651.600

 

 

Wer auf dem Frankfurter Flughafen ankommt, steht auf namibischem Boden. Der Marmor in den Gängen kommt aus den Brüchen von Karibib. Und in der namibischen Hauptstadt Windhoek sind im Schatten von modernen Hochbauten noch Fachwerkhäuser mit steilen Giebeln zu finden, gibt es Bierkneipen, Schwarzwälder-Kirschtorte und Eisbein.

Namibia war 1884 als Deutsch-Südwestafrika Kolonie geworden, als Siedlungsland für deutsche Agrarier. Die Einheimischen wurden in abhängige Arbeit verdrängt und zum Teil vernichtet: nach der Niederschlagung des Herero-Aufstands durch die deutschen Schutztruppen waren von 80.000 Hereros noch 15.000 übrig. Nach dem Ersten Weltkrieg beauftragte der Völkerbund Südafrika mit dem "Mandat" über das Land.

Erst 1990 konnte nach mehr als hundert Jahren Fremdherrschaft und Rassentrennung die Fahne des unabhängigen Namibia aufgezogen werden. Über zwanzig Jahre hatten die Namibier für die Selbstbestimmung gekämpft. Nun waren erstmals alle unabhängig von ihrer Rasse vor dem Gesetz gleich.

In der Mandatszeit wurden Namibias Rohstoffe wie Diamanten, Buntmetalle oder Schlachtfleisch in Südafrika weiterverarbeitet oder vermarktet. Lebensmittel und Gebrauchsgüter wurden von Südafrika geliefert. Bis heute produziert Namibia, was es nicht verbraucht, und verbraucht, was es nicht produziert. Erst jetzt kann eine verarbeitende Industrie aufgebaut werden.
Viehzucht ist in diesem trockenen Land mit seinen Wüsten und Halbwüsten die wichtigste Einnahmequelle für die Bevölkerung. Fischverarbeitung und Tourismus sind Wachstumsbranchen. Eine gute Infrastruktur, die Namibwüste mit ihren Dünen, die einsame Skelettküste, das weite Kaokoveld, die Wildparks - all das bietet gute Voraussetzungen für die Entwicklung des Individualtourismus.