"!ke e: /xarra //ke" ist Khoisan und heißt wörtlich "unterschiedliche Menschen vereinigen sich". Als Referenz an die Ureinwohner Südafrikas und Motto für die Zukunft steht es im neuen Wappen des Landes.

Mit freien und allgemeinen Wahlen ist Südafrika 1994 in die Völkergemeinschaft zurückgekehrt. Erster schwarzer Präsident des Landes wurde Nelson Mandela, der zum Symbol des Kampfes gegen die Politik der Rassentrennung, die "Apartheid", geworden war. 36 Jahre war er im Gefängnis von Robben Island inhaftiert gewesen. Seine Freilassung im Jahr 1990 war der Beginn vom Ende der Apartheid.

Als Apartheidstaat war Südafrika ein Paria unter den Nationen gewesen. Oben und unten in der Gesellschaft waren von der Verfassung nach der Hautfarbe definiert. Wo die "Nicht-Weißen" wohnen und arbeiten durften, war streng reglementiert. Das Wahlrecht war der weißen Minderheit vorbehalten. Zigtausend Opfer hat die rassistische Unterdrückung gekostet. Die Aufarbeitung dieser bitteren Vergangenheit durch eine Kommission für Wahrheit und Versöhnung fand international breite Anerkennung.

Die Abschaffung der Apartheid bedeutet eine Befreiung für die ganze Region. Südafrika ist die weitaus stärkste Wirtschaftsmacht des südlichen Afrika. Das soll genutzt werden, um die regionale Entwicklung voran zu treiben. Doch sind auch im Land selbst enorme Probleme zu bewältigen. Die Apartheidsregimes haben versäumt, das Schwellenland zu industrialisieren. Südafrikas Wohlstand beruht im wesentlichen auf seiner reichen Rohstoffbasis. Und die in den langen Jahren der Apartheid entstandene soziale Benachteiligung der Bevölkerungsmehrheit lässt sich nur langfristig überwinden.

Aber im Land am stürmischen Kap, das den südlichsten Punkt Afrikas markiert und den Atlantischen vom Indischen Ozean trennt, ist Hoffnung eingekehrt.