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Tschad

Rebellisches Land


Staat: : Tschad
Hauptstadt: N'Djamena
Fäche: 1.284.000 km2
Einwohner: 6.200.000

 

 

Der Tschad liegt geographisch im Zentrum Afrikas. Das fünftgrößte Land des Kontinents ist drei Mal so groß wie die Deutschland und äußerst dünn besiedelt. Seine willkürlich gezogenen Staatsgrenzen stammen aus der Kolonialzeit.

Die nördlichen Wüstenregionen des Landes standen viele Jahrhunderte unter dem Einfluss libyscher Herrscher. Teile der Sahara und der Süden gerieten im 9. Jahrhundert unter den Einfluss des afrikanischen Großreichs von Kanem und Bornu. Schon früh wurde der Islam als Religion angenommen. Der Sklavenhandel und die Kontrolle der Handelswege vom Mittelmeer nach Schwarzafrika, die durch die Sahara verliefen, waren in der vorkolonialen Zeit die wirtschaftliche Basis der Region. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Vieh züchtenden Nomaden des Nordens und den sesshaften Bauern des Südens.

Um 1900 wurde das Gebiet französische Kolonie. Vor allem die nomadischen Wüstenvölker im Norden wehrten sich lange gegen die Kolonialmacht. Im schwarzen Süden wurde mit Zwangsarbeit und durch die Einsetzung von Steuereintreibern der Anbau von Baumwolle mit Gewalt durchgesetzt.

Der Nord-Süd-Gegensatz, der die Geschichte des Landes geprägt hatte, bestimmte auch in der nachkolonialen Zeit sein Geschick. Nur wenige Jahre nach der Unabhängigkeit kam es zum Bürgerkrieg, der sich über dreißig Jahre hinzog. Der Krieg und der Verfall der Baumpreise trafen die Wirtschaft des Landes hart. Hinzu kamen die verheerenden Dürren, die den Norden des Landes - wie den ganzen Sahel - in den 70er und 80er Jahren heimsuchten.

Eine wirtschaftliche Perspektive eröffnet sich heute durch die Erdöl- und Gasfelder nördlich vom Tschad-See. Im Jahr 2002 soll mit der Förderung begonnen werden. Außerdem gibt es im Aozou-Streifen an der Grenze zu Libyen noch unerschlossene Uran- und Erzvorkommen.