Die Geschichte der Weltausstellungen
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Um den futuristischen Charakter der Gesamtanlage zu steigern, wurde das Gelände in strahlend bunte Farben getaucht. Der New Yorker Bühnenbildner und Innenarchitekt Joseph Urban entwarf in Reaktion auf die Formen der Architektur, der Landschaft und der Beleuchtung ein Farbschema, das nicht nur auf Effektsteigerung einzelner Gebäude zielte, sondern eine durchdachte Farbtopographie für die Gesamtanlage ergeben sollte. 24 großflächig verwendete, leuchtend intensive Farben (ein Grün, zwei Blaugrüns, sechs Blaus, zwei Gelbs, drei Rots, vier Oranges, zwei Graus sowie Weiß, Schwarz, Silber und Gold), verwiesen in ihren Kombinationen auf die unterschiedlichen Funktionen der Gebäude und sollten dem Besucher die Orientierung auf dem Gelände erleichtern. Bereits 1893 hatten die Ausstellungsarchitekten in Chicago von bunt angestrichenen Pavillons geträumt, bevor sie sich mit aus finanziellen Gründen für die "White City" entscheiden mussten. Die moderne, grelle Umsetzung dieser Idee im Jahr 1933 war sehr umstritten und Anlas überaus kontroverser Diskussionen. Viele Besucher vermissten trotz der Farblenkung und der halbwegs einheitlichen Konstruktionsweise der Gebäude den harmonischen Zusammenhang und eine übersichtliche Gestaltung des Geländes.

Nachts wurden die Gebäude von 15.000 Glühlampen, 4.000 Scheinwerfern, Lampenketten und bunten Leuchtstoffröhren angestrahlt. Die zwei um die Marktführerschaft in den USA konkurrierenden Firmen Westinghouse und General Electrics waren für die Ausarbeitung und Installation des Beleuchtungskonzeptes verantwortlich, für das erstmals Neongasröhren in großem Umfang eingesetzt wurden. Das Licht wurde so kombiniert, dass die unteren Zonen der Gebäude weiß, die höheren Etagen hingegen farbig strahlten. Durch die Verbindung von indirekter mit direkter Beleuchtung der Fassaden, durch gezielte Spots zur Akzentuierung wesentlicher Details, durch Glühlampenketten und 24 rotierende Suchscheinwerfer sowie durch die unter Wasser beleuchteten Lagunen behielt das Ausstellungsgelände auch nachts seine lebendige Farbenvielfalt. Lichtprojektionen auf bewegte Objekte wie Fontänen oder Rauchbomben dienten zusätzlich zur Effektsteigerung. Eine 16 Meter hohe Kaskade, die aus insgesamt 1.400 Meter langen Neonröhren zusammengesetzt war, galt als Hauptattraktion der Lichtinstallation. Erst seit der Century of Progress-Ausstellung wurde in der Werbung der Einsatz von Neongas in großem Maßstab verwendet, obwohl das Beleuchtungsverfahren bereits seit 1923 in den USA bekannt war.


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Die Weltausstellung 1933 & 1934 in Chicago
Ersatz für Ornamente
Jahr: 1933Stadt: ChicagoLand: USA
Dauer: 27. Mai - 12. November 1933 und 25. Mai

 

 

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