Mensch

Visionen als Lebenskraft des Menschen


© David Brandt
Szenographie:
-Stiftung Deutsches Hygiene-Museum - Museum vom Menschen/Gruppe 7
Inhaltliches Konzept:
- Deutsches Hygiene Museum, Dresden
Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Fremden, Achtung der Menschenrechte und Solidarität mit den ärmeren Ländern der Erde - nur auf dieser Basis können Utopien und Zukunftsvisionen Wirklichkeit werden. Die Thematik der Ausstellung Mensch hatte ihre besondere Bedeutung und einen eigenen Bezug zur Wirklichkeit jenseits des Weltausstellungsgeländes.

Wenn im Eingangsbereich der Ausstellung Überlebende des Holocausts über ihr Leben erzählten, über eine Zeit, in der latente Spannung in offene Feindseligkeit und Verfolgung umschlug, dann wurde die Notwendigkeit eines toleranten Miteinanders - gerade auch in unserer Gegenwart - besonders dringlich. Viele Besucher haben diese Appelle aufgenommen und nachdenklich diese Lebensgeschichten verfolgt.

Dem Gegenstand entsprechend sollte die Gestaltung der Ausstellung nicht nur aus der singulären Sicht eines einzelnen Szenographen erfolgen, sondern die Vielfalt des Menschen in der Vielfalt des künstlerischen Schaffens widerspiegeln: Die bei der Stiftung Deutsches Hygienemuseum angesiedelte Gruppe 7 erfüllte diese Bedingung kongenial. Zu ihrem Konzept gehörte es, dass jeder Besucher den Gang für sich selbst und ganz persönlich erleben und gestalten und seine eigenen Antworten auf die Fragen zur Zukunft des Menschen finden konnte. Durch gut 70 Ausstellungswürfel ging die Reise, die die ganze Palette der menschlichen Zukunftsprobleme auffächerten. Dieser "interaktive" Zugang wurde intuitiv und spontan angenommen.

So wurden die Visionen der Gen- und Hirnforschung, der Robotik und der Reproduktionsgenetik neugierig und aktiv studiert und auf großes Interesse stieß der Blick auf eine immer älter werdende Bevölkerung und die damit verbundenen Probleme. Die Diskussionen, die sich bei den Veranstaltungen entzündeten, waren lebhaft und oft auch kontrovers: Ob das - so z. B. im Fernsehladen der Ausstellung - die Gespräche mit Hirnforscherinnen waren, die zum Nachdenken über die Natur der Seele des Menschen anregten, oder ob es die Kontroversen über die Chipkarte waren, auf der genetische Daten gespeichert werden.

Dabei kam die offene Szenographie den Besuchern noch ganz anders entgegen: Die sogenannten Hannoveraner Zimmer, besondere Ausstellungswürfel, die mit der Alltäglichkeit der Lebensstadien spielten, wurden von den Besuchern benutzt, als wären es ihre eigenen Wohnräume: Im Kinderzimmer wurden Babys gewickelt und gefüttert, im Jugendzimmer versanken junge, sich küssende Paare, und im Altenheim gab es Essen für die ganze Familie. "Interaktivität" aber auch ganz anders: Eine veritable Menschliche Maschine winkte den Besuchern zu, die begeistert zurück winkten und versuchten, ihr mechanisch-elektronisches Ebenbild zu kuriosen Bewegungen zu veranlassen. Kopfschütteln und Nachdenklichkeit dagegen vor dem Film über das nette junge Paar Natalie und Tom, die sich ihr Kind nach genetischem Check am Computer aussuchten.

Herausragend der Mitmach-Bereich der Ausstellung zum Thema Menschenrechte. Das beeindruckende Resultat des Besucherengagements für bedrohte Menschen: 53 000 Faxe wurden an drei Urgent Action Stations verschickt. Sie haben damit acht Menschen aus der Haft befreit und für eine Person Schutzmassnahmen erreicht.

Auch auf diese Weise war die Ausstellung ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt der Macher und der Besucher. Im Schiff der Zivilisation fand das interaktive Zusammenwirken aller Beteiligten seinen symbolischen Ausdruck.

Mitglieder im Thema "Mensch"
 - Allianz AG
 - Verband der Chemischen Industrie e.V.
 - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Wissenschaftliche Kooperationspartner
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