Mensch


© David Brandt
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Lachen und Humor


Lachen und Humor sind typisch menschliche Fähigkeiten, die einen Menschen charakterisieren. Mit den heutigen Mitteln der Funktionsdiagnostik wird die entwicklungsgeschichtlich sehr alte Struktur des "Hirnstamm" als kausales Zentrum der Heiterkeit entdeckt: Wenn ein Mensch hier einen Schaden hat, kann er nicht mehr spontan, sondern nur noch gequält lächeln.

Die Kontrolle über einen "aus der Tiefe aufsteigenden" Lachimpuls übt natürlich die Großhirnrinde aus, der Sitz unseres selbstbewussten Geistes. Hier ist die linke Hemisphäre führend, betont im Präfrontallappen, der die bewusste Empfindung positiver Emotionen repräsentiert.

Neugeborene haben keinen Humor. Nach den Theorien der neuronalen Netze und der Selektion neuronaler Gruppen ist das auch nicht verwunderlich: Solche komplexen Erkenntnisse müssen gelernt und in neuronalen Verschaltungen ausgedrückt werden! Erst mit drei bis vier Monaten kann man ein "Grinsen" bei Säuglingen beobachten, "aktiver Humor" entwickelt sich erst ab der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahres.

Als Fazit bleibt: Humor ist immer auch an Situationen und Menschen gebunden, also an kommunikative Elemente. Die wissenschaftliche Sichtweise rückt zwar den Details des Lachens, dem Spiel der Lachmuskeln, der Neurone und Moleküle nahe, kann den geistigen Gehalt des Witzes aber (noch?) nicht erfassen.

 

Lachorgel


Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise des Lachens. Außerdem unterscheiden sich die Lachen vor Freude, vor Verlegenheit, vor Zuneigung. Die Lachorgel ist ein Tasteninstrument, dessen einzelne Tasten mit verschiedensten menschlichen Lachen belegt sind. Ein Gelächter verschiedener Stimmen entsteht, wenn die Tasten betätigt werden. Die Besucher selbst werden ganz unvermeidlich zum Lachen gebracht.

Eine Computeranimation zeigt die Bewegungen der Gesichtsmuskel beim Lachen: Ein Gesicht beginnt auf dem Bildschirm zu lachen, wenn die Lachorgel in Betrieb genommen wird.

Allein die Tatsache, dass diese interaktive Installation das menschliche Lachen zum Thema hat, wirkt etwas überraschend, da Lachen an sich so selbstverständlich für den Menschen ist, dass er sich keine Gedanken darüber macht.

Es wird aber auch sehr deutlich, dass Humor eben nicht mit Hirnfunktionen erklärt werden kann

Liste der Details:
Einführung
Der naturwissenschaftliche Blick in den Menschen
Der virtuelle Mensch
Visible Human
Genomforschung
Das Humangenomprojekt
Gene und Verhalten
Gendiagnostik
Biotechnik/Robotik/Prothetik
Reproduktionsgenetik
Evolution
Die Erweiterung des Menschen
Robotik
Prothetik
Transplantationen
Hirnforschung
Zeit
Neuronale Netze
Implizites und explizites Wissen
Seele
Lachen und Humor
Schlaf
Chronobiologie/Psychoneuroimmunologie
Generationen/Familienstrukturen
Wandel von Lebensformen
Kompetenz im Alter
Geben und Nehmen (Transfer zwischen den Generationen)
Weltbevölkerung/Altersvorsorge
Menschenrechte/Solidarität/Toleranz
Toleranz
Interkulturelle Kompetenz
Solidarität
Solidarität mit Menschen der 3. Welt
Selbsthilfeorganisationen in Russland
Solidarität zwischen den Generationen
Menschenrechte
Weltweite Projekte
Das ChemiDrom

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