Jenseits des offiziellen Generationenvertrags gibt es sehr viele Transferleistungen zwischen den Generationen, die deutlich machen, dass Alt und Jung verbunden sind und sich umeinander kümmern.
Die Berliner Altersstudie von 1996 ergibt ein sehr differenziertes Bild dieser Transferleistungen. Neben den Erbschaften, die in dieser und der nächsten Generation in beträchtlicher Höhe übertragen werden, sind weitere materielle Transfers die sog. Inter-Vivos-Tranferleistungen, die aus laufender Unterstützung z.B. bei der Ausbildung der Kinder und beim Aufbau einer Existenz (Betrieb, Haus etc.) bestehen. Diese Leistungen fließen hauptsächlich von Großeltern zu Kindern und Enkeln. Dem öffentlichen Transfer in Richtung Jung zu Alt steht also ein großer Transfer in entgegengesetzte Richtung gegenüber.
Die Transfers in die entgegengesetzte Richtung, also von den Kindern und Enkeln zu den Großeltern bestehen zum überwiegenden Teil aus immateriellen und instrumentellen Hilfeleistungen, also Hilfe im Haushalt, Pflege u.ä.
Diese Generationensolidarität besteht jedoch nicht nur innerhalb der Familie. Immer mehr ältere Menschen engagieren sich in öffentlichen, ehrenamtlichen Bereichen und unterstützen damit die jüngeren Generationen, sei es in der Jungunternehmerberatung, in Unterricht, Pflege oder in karitativen Institutionen.
Eine Weiterbildung älterer Menschen mit dem Ziel, sich effektiver öffentlich engagieren zu können und so Generationensolidarität auszufüllen und zu leben, erlaubt älteren Menschen aktives Auseinandersetzen mit ihrer Umwelt, enge Kontakte zu jungen Menschen und Erobern geistigen Neulands ideale Voraussetzungen für ein gutes Altern in einer Bürgergesellschaft, die sie solidarisch mit gestalten.
In der Ausstellung werden diese ganz alltäglichen Aspekte dieses lebenslangen Gebens und Nehmens zwischen den Generationen gezeigt.
Pinnwand
Wie können sich die Generationen gegenseitig unterstützen?
Eine Pinnwand wie im Supermarkt. Angeboten und gesucht werden alle möglichen Leistungen, die im Transfer zwischen den Generationen eine Rolle spielen: Erbschaften, materielle und immaterielle Dinge wie die Hilfe beim Gardinenaufhängen und der Scheck zum Studium. Eine Wand, auf der sehr deutlich wird, wie viel die Generationen füreinander tun.
Das neugierige Interesse des Menschen für die alltäglichen und persönlichen Belange des anderen kommt ins Spiel, wenn die Besucher Anzeigen der anderen lesen. Sie sind aufgerufen, selber Pinnzettel mit ihren Angeboten und Gesuchen anzupinnen. Jeder macht sich dabei Gedanken über sein eigenes Potential und seine eigenen Bedürfnisse.